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Inbound Marketing ist eines der großen Buzzwords, die zur Zeit im Marketing die Runde machen. Was man darunter versteht, welchen Nutzen es im Sportmarketing hat und wie du Kunden ohne aufdringliche Werbung erreichst, erkläre ich dir Schritt für Schritt in diesem Blogbeitrag.

Inbound Marketing im Sport

Bei allem, was mit Marketing im Sport zu tun hat, hat eine Sache oberste Priorität und ist verantwortlich für den Erfolg deiner Kampagnen: Du musst dir im Klaren sein, wer deine Zielgruppe ist. Im Sport stellt dies oftmals keine allzu große Herausforderung dar, da es sich meist um Fans eines Vereins oder Enthusiasten einer bestimmten Sportart dreht.

Natürlich kannst du die Zielgruppe bis ins kleinste Detail runterbrechen. Das macht absolut Sinn, allerdings nur, wenn du diese durch verschiedene Maßnahmen auch tatsächlich noch erreichen kannst. Wie aber bekommst du neue Fans und Kunden, ohne hohe Kosten für Werbemaßnahmen ausgeben zu müssen.

Genau darum geht es in diesem Blogbeitrag, denn nicht du sollst deine potenziellen Kunden finden, sondern sie dich.

Inbound Marketing im Sport: Was ist das eigentlich?

Ich bin ein großer Fan der Online-Enzyklopädie Wikipedia. Da liegt es nahe, dass ich mich bei der Definition von Inbound Marketing eben auf diese Quelle berufen habe.

Demnach ist Inbound Marketing eine „[…] Marketing-Methode, die darauf basiert, von Kunden gefunden zu werden.“ Das klingt doch für den ersten Schritt schon mal ziemlich einleuchtend, oder?

Im Klartext bedeutet dies, dass diverse Instrumente – auf die ich später näher zu sprechen komme – eingesetzt werden, die dafür sorgen, dass der Fan oder Kunde dich findet und du ihn nicht mit Werbung bombardieren musst.

Dies ist zum Beispiel beim Outbound Marketing, dem Gegenstück zum Inbound Marketing, der Fall. Hier werden Nachrichten direkt an den Kunden in Form von Post, E-Mails und Werbeanzeigen versendet. Auch klassische Werbung kommt hier gezielt zum Einsatz. Doch damit wollen wir uns nicht weiter beschäftigen.

Fakt ist: Du willst vom Fan und Kunden gefunden werden und genau darum geht es beim Inbound Marketing.

Kleine Exkursion: Inbound Marketing und die AIDA-Formel

Wenn du im Marketing tätig bist oder du ein wirtschaftswissenschaftliches Studium abgeschlossen hast, dann ist dir die AIDA-Formel sicherlich nicht fremd. Auch, wenn das bekannte Stufenmodell der Werbewirkung veraltet ist, sagt es dennoch aus, wohin die Reise beim Inbound Marketing gehen soll.

AIDA-Formel Sportmarketing

Dein Ziel muss es sein, denjenigen, der im Internet auf dich gestoßen ist, zu deinem Kunden zu machen beziehungsweise ihn zu einer ganz bestimmten Handlung zu bewegen. Egal, ob es dabei um den Kauf deiner neuen Sportkollektion geht oder der Inanspruchnahme einer Dienstleistung.

Das Inbound Marketing bildet das Fundament für die AIDA-Formel, welche die Reise des Kunden, die auch als Customer Journey bekannt ist, wie folgt beschreibt:

  • Aufmerksamkeit gewinnen (Attention)
  • Interesse wecken (Interest)
  • Wunsch oder eine Kaufabsicht auslösen (Desire)
  • Handlung „erzwingen“ (Action)

Heutzutage ist klar, dass die Reise mit der Handlung längst noch nicht abgeschlossen ist. Es gilt, deinen Kunden langfristig an dich zu binden, wofür weitere Maßnahmen notwendig sind. Für die Customer Journey bildet das Inbound Marketing jedoch das Fundament.

Die Instrumente zur Gewinnung neuer Kunden

Beim Inbound Marketing im Sport gibt es eine ganze Reihe von Instrumenten, die eingesetzt werden, um erste Kunden an Land zu ziehen. Hier eine Auswahl an Kanälen, mit denen du neue Interessenten gewinnst und sie zu Kunden, Fans oder Mitgliedern machen kannst:

  • Social Media: In den sozialen Medien ist deine Zielgruppe ganz sicher vertreten. Während sich Facebook in Deutschland mittlerweile über 29 Millionen Nutzer freuen darf, verfügen auch Instagram (9 Mio.) und Twitter (3 Mio.) über ein hohe Nutzerzahl. Präsentierst du dich dort mit ansprechendem Content, werden dich deine Fans und Follower garantiert finden.
  • Blogs: Google liebt Blogs, da der Content bei Blogs nicht so statisch wie bei gewöhnlichen Webseiten ist, sondern sich regelmäßig ändert und neue Inhalte dazu kommen. Das führt dazu, dass deine Inhalte vermehrt in Suchmaschinen auftauchen und sie damit – je nach Keywords – auffindbar sind.
  • E-Books: Mit Selfpublishing-Anbietern wie amazon oder Tolino Media wirst du mit wenigen Handgriffen zum Autor und kannst dich in den virtuellen Bücherregalen platzieren. Du streust damit nicht nur deine Expertise, sondern bist auf weiteren für dich relevanten Plattformen vertreten, die bereits eine große Reichweite haben.  
  • Newsletter: Der Newsletter ist ein sehr mächtiges Tool, wenn auch nicht prädestiniert für den Erstkontakt, da dieser meist über soziale Medien, deine Webseite oder deinen Blog stattfindet. Trägt sich einer deiner Leser dennoch für den Newsletter ein, dann bedeutet dies, dass er ein sehr großes Interesse an dir und deinem Unternehmen hat und regelmäßig informiert werden möchte.
  • Suchmaschinenoptimierung: Was ich unter dem Punkt Blogs mit der Suchmaschinenoptimierung bereits angesprochen habe, ist letztendlich ein selbstständiges Instrument des Inbound Marketings. Mit einer gut optimierten Webseite (oder eben einem Blog) rankst du zu bestimmten Schlagworten bei Google. Je besser die Optimierung, umso größer sind deine Zugriffszahlen auf deine Webseite.

Kaltakquise in Form von Telefonaten, Fernsehwerbung, dem Verteilen von Flyern und Annoncen in Zeitungen sind mit dem Einsatz der obigen Instrumenten passé. Das dürfte nicht nur deinen Geldbeutel freuen, sondern auch deinen potenziellen Kunden, der Outbound Marketing bei zu massivem Einsatz meist eher als nervig anstatt hilfreich empfindet.

Die Vor- und Nachteile im Überblick

Sich von der Zielgruppe finden zu lassen und aus Interessenten Kunden, Fans oder Mitglieder zu machen hört sich rosig an, oder? Das ist es auch, allerdings hat das Inbound Marketing für die Sportbranche noch einige weitere Leckerbissen zu bieten. Allerdings gibt es auch einige Aspekte, die du vor lauter Euphorie nicht verdrängen solltest.

Die positiven Aspekte des Inbound Marketings

Im Gegensatz zum Outbound Marketing hat das Inbound Marketing einen riesigen Vorteil: Die Instrumente, die du einsetzt, sind günstig und teilweise sogar kostenlos. Während du für das Hosting eines Blogs, das Lektorat eines E-Books und ein geeignetes Newsletter-System ein paar Euro, die überschaubar sind, in die Hand nehmen musst, sind soziale Netzwerke kostenlos zugänglich. Das Inbound Marketing ist daher eine sehr günstige Form des Marketings.

Beim Inbound Marketing bist du zudem unabhängig von bezahlter Werbung, wie zum Beispiel Google AdWords, Facebook Anzeigen oder Bannerwerbung. Das bedeutet, dass du auf Werbeplattformen nicht mit anderen konkurrieren und dich preislich überbieten musst, um weit oben gelistet zu sein.

Im Marketing spricht man in Bezug auf Werbung oft vom Push- und Pullmarketing. Während du beim Push von allen Seiten mit Werbung bombardiert wirst, kennzeichnet sich das Pull dadurch, dass sich der Internetnutzer freiwillig für neue Informationen anmeldet (z. B. durch einen „Gefällt mir“-Klick bei Facebook oder eine Newsletteranmeldung). Nervige Werbung bleibt aus, da Inbound Marketing ganz klar eine Form des Pull-Marketings ist.

Hast du einen neuen Leser, Follower oder Fan gewonnen, dann ist das ein erstes Zeichen, dass derjenige ein Interesse an dir und deinen Inhalten sowie an deinem Produkt, deiner Marke oder deiner Dienstleistung hat. Er war auf der Suche nach einer Lösung für sein Problem und du hast es gelöst. Der erste Schritt der Customer Journey ist somit getan, ohne dass du aggressiv die Werbetrommel rühren musstest.

Regelmäßig für den Leser relevante Inhalte auf deinen Plattformen verhelfen dir außerdem zu mehr Bekanntheit und steigern deine Reichweite. Dieser organische Prozess dauert zwar länger als durch bezahlte Werbung, dafür sparst du dir eine Menge Geld. Ein bisschen Geduld solltest du jedoch mitbringen.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Um deine Euphorie etwas zu bremsen, möchte ich dir noch ein paar negative Aspekte nennen, die das Inbound Marketing im Sport mit sich bringt, auch wenn diese nicht allzu gravierend sind.

So solltest du vor allem den hohen Zeitaufwand, der für das Veröffentlichen der Inhalte betrieben werden muss, nicht unterschätzen. Für einen guten Blogbeitrag sitzt du schon mal vier bis sechs Stunden, je nachdem wieviel Recherche du benötigst und wie umfangreich dieser sein soll.

Ähnliches gilt für die Inhalte in sozialen Netzwerken. Die Texte sind hier zwar sehr kurz, allerdings ist der Aufwand für die Erstellung visueller Inhalte und das Community Management ebenfalls sehr groß. Nimm dir also genügend Zeit. Falls du diese nicht hast, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Du fokussierst dich auf die Plattformen, für die du tatsächlich genügend Zeit hast. Wenn du auch diese nicht hast, dann solltest du mit dem Inbound Marketing gar nicht erst beginnen.
  • Du holst dir Unterstützung für die Pflege deines Blogs, Newsletters und der sozialen Medien. Entweder intern durch Mitarbeiter oder extern durch Freelancer, wodurch dir jedoch zusätzliche Kosten entstehen.

Einfach mal dieses Inbound Marketing ausprobieren und die Instrumente nutzen, ohne über das nötige Hintergrundwissen zu verfügen, wird nicht klappen. Bilde dich daher selbst durch Webinare, Bücher und Blogs weiter oder gliedere die Pflege auch hier aus. Einen ersten Schritt bist du bereits gegangen, schließlich liest du diesen Beitrag, der dir aufzeigt, was es mit dem Inbound Marketing im Sport auf sich hat.

Die Personen, die dich, deinen Sportverein, dein Unternehmen oder dein Produkt im Internet finden, haben ein Interesse an dir. Es werden dich aber auch Internetnutzer finden, die aus irgendeinem Grund nicht von dir begeistert sind oder deine Inhalte als völligen Humbug betrachten. Bei diesen besteht immer die Gefahr, dass sie deine Plattformen als Kanal für ihre Wut nutzen. Um negatives Feedback wirst du also nicht herumkommen, auch wenn die Intention des „Haters“ dich zu finden anfangs eine andere war.

So findet dich deine Zielgruppe garantiert

Du fragst dich sicherlich, wie du es überhaupt schaffst, dass dich deine Zielgruppe findet. Dafür habe ich eine Liste mit zwölf Tipps aufgestellt, die dir dabei helfen, das Beste aus dem Inbound Marketing rauszuholen:

  • Überlege dir eine Strategie und welche Plattformen du nutzen möchtest und auf Grund deiner Ressourcen auch kannst.
  • Gestalte deine Inhalte so, dass sie deine Zielgruppe ansprechen.
  • Schaffe einen Mehrwert für deinen Leser. Du schreibst beim Inbound Marketing nicht für dich. Der Leser sollte immer im Mittelpunkt stehen.
  • Deine Inhalte sollten ein Problem lösen, informativ sein, deinen Leser fesseln, inspirieren oder motivieren.
  • Zeige deine Expertise und mache deutlich, warum du, dein Unternehmen, dein Verein oder dein Produkt der, die oder das Beste ist und warum der potenzielle Kunde bei dir besser aufgehoben ist als bei deiner Konkurrenz.
  • Vergrößere deine Reichweite, indem du auf dich aufmerksam machst. Nutze die von mir genannten Instrumente, um dich breit aufzustellen.
  • Mache von der Kraft der sozialen Medien Gebrauch und streue eigenen Content oder relevante Inhalte, die andere über dich gepostet haben.
  • Veröffentliche Gastbeiträge auf anderen Blogs, um neue Nutzer zu gewinnen und dadurch den Wert deines Blogs für Suchmaschinen zu steigern.
  • Nutze das Zusammenspiel deiner Instrumente, um deine Zielgruppe an dich zu binden.
  • Sei authentisch und nicht aufgesetzt beim Veröffentlichen deiner Inhalte.
  • Werte deinen Content regelmäßig aus (z. B. Google Analytics, Facebook Statistiken). Was kam besonders gut bei den Lesern an? Welche Themen sind irrelevant?
  • Habe Geduld, denn die Umsetzung einer guten Inbound Marketing-Strategie braucht Zeit, bis sie Früchte trägt.

Lass dich endlich finden

Kurz zusammengefasst kennzeichnet sich Inbound Marketing dadurch, dass du Maßnahmen einleitest, durch die deine Zielgruppe auf dich stößt. Du erstellst Inhalt auf verschiedenen Plattformen, verbreitest sie in den sozialen Medien und greifst sie nochmals in einem von dir verfassten Newsletter auf. Schaffst du es den Leser zu fesseln und ihn bei Laune zu halten, dann darf sich dieser auf eine lange Reise freuen.

Ich selbst bin ein großer Fan des Inbound Marketings, um neue Kunden für meine Dienstleistungen zu bekommen, aber auch, um meine Leser für das digitale Sportmarketing zu begeistern. Daher habe ich mich mit einem Blog, Facebook, Twitter und einem Newsletter ebenfalls breit aufgestellt. In den kommenden Tagen wird zudem mein erstes E-Book Auf die Plätze, fertig, los! erscheinen, womit ich meine Reichweite ausbauen möchte.

Welche Plattformen nutzt du bereits und macht es Sinn, den Content dieser aufeinander abzustimmen, um neue Kunden zu gewinnen? Oder stehst du noch ganz am Anfang und hast weder einen Blog noch eine Präsenz im Social Web? Melde dich einfach bei mir und wir schauen uns das Ganze mal gemeinsam an.

Bildquelle: woodrow walden | unsplash.com

Inbound Marketing im Sport: Neue Kunden durch relevanten Content gewinnen