Du willst gute Inhalte veröffentlichen? Klar, wer möchte das nicht? Voraussetzung dafür ist, dass du gute Geschichten auf Lager hast. Storytelling heißt hier das Zauberwort, das im Sport, der von Emotionen lebt, wunderbar aufgegriffen und eingesetzt werden kann. Doch was hat es mit dem Begriff eigentlich auf sich?
Aus dem Englischen übersetzt bedeutet Storytelling das Erzählen von Geschichten. Das sollte keine allzu große Überraschung für dich sein, sofern du der englischen Sprache mächtig bist. Etwas detaillierter und für den weiteren Verlauf nicht ganz unwichtig, definiert Wikipedia das eingedeutschte Wort:
„[…] ist eine Erzählmethode, mit der explizites, aber vor allem implizites Wissen in Form einer Metapher weitergegeben und durch Zuhören aufgenommen wird. Die Zuhörer werden in die erzählte Geschichte eingebunden, damit sie den Gehalt der Geschichte leichter verstehen und eigenständig mitdenken […].“
Und genau hier wird es spannend, denn es geht beim Storytelling primär darum, vorhandenes Wissen des Erzählers mit Nachdruck, aber dennoch auf einfache Art und Weise in Form von Bildern weiterzugeben und somit für jedermann verständlich zu machen. Kurz und knapp bedeutet dies, dass Storytelling die Kunst ist, Geschichten zu erzählen, die ankommen und sich von ganz alleine streuen.
Die Vorteile von Storytelling
Geschichten sind – sofern sie gut erzählt sind – besonders leicht zu merken. Sie enthalten aus Marketingsicht oftmals eine klare Werbebotschaft und können über die sozialen Netzwerke ohne großen Aufwand kostengünstig publiziert werden. Daher solltest du dir das Potenzial, das Storytelling bietet, nicht entgehen lassen und deine ganz eigene Geschichte erzählen.
Die Vorteile des Storytellings im Überblick:
- Durch das Erzählen einer Geschichte wird dein Unternehmen, deine Marke oder dein Produkt lebendig.
- Eine gut erzählte Geschichte schafft eine emotionale Bindung zum Kunden.
- Die Identifikation mit dem Unternehmen steigt, da Geschichten für eine gewisse Menschlichkeit sorgen und ausschlaggebend für den Aufbau einer Beziehung sind.
- Eine schlüssige und bildhaft dargestellte Geschichte bleibt lange im Gedächtnis.
- Gute Inhalte verbreiten sich dank des Multiplikatoreffekts der sozialen Netzwerke (fast) von alleine.
Es gilt den Empfänger zu fesseln, zu begeistern und Emotionen in ihm auszulösen. Vor allem letztere können im Sportbereich wunderbar durch die sozialen Medien und Blogs hervorgerufen werden.
Ein besonders gelungenes Beispiel, das keiner Werbekampagne unterliegt, ist der Hashtag #keinesau, der in der Saison 2015/16 das Tageslicht erblickte. Unter diesem Hashtag haben Fans, Sympathisanten und der Rest Fußballdeutschlands die einmalige Europapokal-Saison des FC Augsburg gelebt und Geschichten dazu erzählt. Abschließend wurde sogar ein Film mit dem gleichen Titel produziert.
Fünf Zutaten für eine erfolgreiche Geschichte
Um eine Geschichte aus der Sicht eines Unternehmens, Vereins oder eines Sportlers besonders lebhaft darzustellen, benötigst du fünf Zutaten: den Wandel, einen Helden, eine Bühne, eine Chronologie und das Finale.
Besondere Bedeutung sollte beim Veröffentlichen von Beiträgen in sozialen Netzwerken und in Blogs dem Helden und dem Finale zukommen. Schließlich ist ein Bild ohne einen Helden, der neben einem Sportler, einem Team oder einem Mitarbeiter auch der Bürohund oder eine einfache Spielzeugfigur sein kann, unheimlich langweilig und vor allem emotionslos. Schaue daher, dass du immer einen Helden in der Geschichte platzierst, um die Aufmerksamkeit deiner Leser zu gewinnen.
Keinesfalls fehlen darf in deiner Geschichte das Finale, vielfach auch als Happy End tituliert. Zwingend darauf hinauslaufen muss es jedoch nicht, da ein Finale nicht immer planbar ist und eine Geschichte auch mal ein offenes Ende haben kann.
Beim Storytelling über einen längeren Zeitraum – und nicht nur in Form eines einzelnen aussagekräftigen Bildes – empfehle ich dir, die Geschichte von hinten aufzurollen, sofern das Finale absehbar ist. Selbst große Drehbuchautoren beginnen in der Regel mit dem Ende ihrer Geschichte und machen sich erst im Anschluss Gedanken über den Weg dorthin.
Also halte dir immer vor Augen, was du mit deiner Geschichte, egal in welchem Umfang sie stattfindet, erreichen willst.
Noch ein paar elementare Tipps
Das Storytelling durch soziale Netzwerke und Blogs funktioniert nicht immer auf allen Kanälen, vor allem hinsichtlich einer gewünschten Crossmedialität. Was auf Instagram ankommt, muss nicht zwangsläufig auch auf Facebook oder deinem Corporate Blog funktionieren. Auch Hashtags sollten wohl überlegt sein, da sie für einen gewissen Wiedererkennungswert sorgen, so wie es bei #keinesau im Falle des FC Augsburg oder #BadBoys der Handball-Nationalmannschaft während der Europameisterschaft 2016 der Fall war.
Da Geschichten immer auch in Bildern und nicht ausschließlich in Worten erzählt werden, ist es für dich unabdingbar, die Bildrechte zu besitzen, um hohe Kosten für Abmahnungen zu vermeiden. Die Qualität ist dabei nicht immer maßgebend für den Erfolg. Vielmehr zählt eine gewisse Authentizität und eine Portion Humor, damit deine Story erstens in den Köpfen bleibt und sich zweitens auch tatsächlich viral verbreitet.
Bereit, deine eigene Geschichte zu schreiben?
Grafik: Susanne Speer | designpiranha.de